Marlene Krist Bergatreute
Diabetes bei Katzen

(Diabetes mellitus – honigsüßser Durchfluss)

Es handelt sich hier um eine Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie). Nach der Nahrungsaufnahme steigt der Blutzuckerspiegel und Insulin produzierende Zellen schütten aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das Hormon Insulin aus. Dieses Hormon bewirkt, dass die Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Zellen gelangt und von dort zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

Besteht ein Insulinmangel kann die Zelle somit diese Glukose / Energie nicht aufnehmen und sie verbleibt im Blut. Durch diesen Energiemangel wird u. a. ein anhaltender Hunger verursacht. Die ansteigende Blutzuckerkonzentration bewirkt auch die Erhöhung der Nierenschwelle für Glukose, welche vermehrtes Trinken (Polydipsie) und somit auch vermehrter Harnabsatz (Polyurie) bewirkt.

Formen:
Typ 1:
Absoluter Insulinmangel aufgrund Zerstörung insulinproduzierender Zellen (Langerhans'sche Zellen)

Typ 2:
Insulin wird noch in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Jedoch nicht genug, um alle Zellen optimal mit Glukose zu bedienen. Oder es handelt sich um eine Insulinresistenz. Das heißt, die Wirkung des Insulin ist geschwächt. Dieser Typ 2 tritt bei Katzen am häufigsten auf.

Typ 3:
Diabetes als Folge einer anderen Erkrankung

Behandlung:

• Externe Insulingabe
• Futtermanagement
• Bewegung
• Reduktion Übergewicht

Mögliche Symptome und Spätfolgen:

• Antriebslosigkeit und Schwäche
• anhaltendes Hungergefühl bei anhaltender Gewichtsabnahme
• vemehrtes Trinken
• vermehrter Harnabsatz
• diabetische Ketoazidose ***
• bakterielle Infektionen***
• Linsentrübung
• Neuropathien (Nerven)
• Glomerulopathie (Nieren)

***Diabetische Ketoazidose:
Stoffwechselentgleisung aufgrund des Glukosemangels in den Zellen. Der Fettstoffwechsel ist erhöht und es kommt zu einer Erhöhung von Ketonkörpern im Blut. Die Gefahr der Übersäuerung im Blut ist stark gegeben und wird hier auch als lebensbedrohlich betrachtet.

***Bakterielle Infektionen:
im nährstoffreichen Milieu (honigsüßer Durchfluss) gedeien Bakterien und Pilze besonders gerne.

Ursachen die möglich sind:

• Übergewicht
• Bewegungsmangel kastrierte Kater
• andere Erkrankungen
• Medikamente u. a. Kortison)

Diagnosefindung:

Blut- und Urintest. Hier jedoch beachten: Stress löst auch bei gesunden Katzen einen erhöhten Glukosewert im Blut aus.
Daher unbedingt erforderlich um diesen evtl. falschen Wert auszuschließen, ist eine Fruktosamin-Messung.
Hier ergibt sich dann ein Hinweis auf den Glukosespiegel der letzten 7-10 Tage.

Ernährung:

Immer das Gewicht beachten. Die Insulinwirkung wird vom Gewicht beeinflusst. Kohlehydratarme, proteinreiche Ernährung. Hier besteht die Möglichkeit einer sogenannten Remission des Diabetes ab Typ 2. Bitte Futtermittel vermeiden, die Zucker und/oder Getreide enthalten. Getreide enthält viel Stärke, die chemisch zu den Kohlehydraten gehört. Hierzu gehören aber auch Kartoffel. Eiweiße sollten von guter Qualität und leicht verdaulich sein.
Die erste externe Gabe des Insulin erst nach Nahrungsaufnahme. Fütterung mehrmals täglich!
Bei Ernährungsumstellungen unbedingt beachten, dass sich der Bedarf am externen Insulin ggf. verändern kann. Dies kann problemlos durch regelmäßige Blutzuckermessungen und ggf Ketonkörperkontrolle überprüft werden.

NfE-Rechner für Diabetes-Katzen online zur Ermittlung eines geeigneten Futters:
https://nfe-rechner.de/
Experten empfehlen für Diabetes-Katzen, einen NfE-Anteil in der Trockenmasse, der unter 10 liegt.

Futterempfehlung der Tierheilpraxis Krist:
Nassfutter mEATzie von Reico im Allgäu:



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